"Fledermäuse willlkommen" in Bad Münster am Stein und Staudernheim
Schon seit Jahrzehnten wird die evangelische Kirche von Bad Münster am Stein von besonderen Kirchgängern bewohnt: Jahr für Jahr finden sich im Turm Weibchen einer selten gewordenen Fledermausart namens „Graues Langohr“ ein, die dort ungestört vom Trubel der Welt ihre Jungen zur Welt bringen und aufziehen. Nun wurde die Kirchengemeinde für dieses konfliktfreie Miteinander vom NABU Rheinland-Pfalz im Rahmen der Aktion „Fledermäuse willkommen“ ausgezeichnet. Pfarrerin Katy Christmann nahm die Urkunde von NABU-Fledermausbotschafterin Kerstin Krämer entgegen. Ein wichtiger Teil der Auszeichnung ist eine freundlich gestaltete Plakette, die in Zukunft an der Fassade der Kirche für den Schutz der Fledermäuse wirbt.
Eine weitere Auszeichnung ging an die katholische Kirchengemeinde St. Johannes der Täufer in Staudernheim. Auch in dieser Gemeinde sind Graue Langohren seit langer Zeit zu Hause, doch haben sie sich gleich an zwei Stellen eingenistet: Je eine Wochenstube gibt es auf dem Dachboden der Kirche und des Pfarrhauses. Petra Fey, stellvertretende Vorsitzende des Pfarrgemeinderates, nahm die Auszeichnung entgegen. „Zwei so eng beieinander liegende Fledermausquartiere dieser Art sind ungewöhnlich. Wir danken der Gemeinde, dass sie den Tieren einen sicheren Unterschlupf bietet“, erläutert Kerstin Krämer, die sich mit weiteren Naturschützern im Kreis Bad Kreuznach für die geheimnisvollen Nachtjäger engagiert. Die Duldung von Fledermausquartieren ist leider keine Selbstverständlichkeit. Viele der 21 in Rheinland-Pfalz heimischen Fledermausarten seien als Mitbewohner von Gebäuden auf den guten Willen von uns Menschen angewiesen. Doch etliche seit langer Zeit angestammte Wohnmöglichkeiten gingen bei Sanierungsmaßnahmen verloren, neue würden dagegen kaum angeboten. Umso wichtiger sei der Erhalt der Bestehenden. Auf der Webseite des NABU Rheinland-Pfalz können sich Besitzer von Fledermausquartieren über ein bereitgestelltes Formular für die Auszeichnung bewerben. Die Aktion wird vom Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie und Mobilität im Rahmen der „Aktion Grün“ gefördert.