Fledermäuse willkommen

Es freuen sich über die Auszeichnung (von links): Mimi Clausen (NABU), Pfarrer Dr. Claus Clausen, Pfarrerin Ute Weiser, Wolfgang Brüning (NABU), Staatssekretär Dr. Erwin Manz, Küster Jan Pelar und Hausmeister Richard Kleinz. (Foto: Leif Cramer)
Es freuen sich über die Auszeichnung (von links): Mimi Clausen (NABU), Pfarrer Dr. Claus Clausen, Pfarrerin Ute Weiser, Wolfgang Brüning (NABU), Staatssekretär Dr. Erwin Manz, Küster Jan Pelar und Hausmeister Richard Kleinz. (Foto: Leif Cramer)

„Fledermäuse willkommen“ bei der evangelischen Kirchengemeinde Bad Kreuznach – Umweltstaatssekretär Erwin Manz betont ökologische Bedeutung

„Fledermäuse können mit den Ohren sehen und bewegen sich nachts mit traumwandlerischer Sicherheit auf engstem Raum. Diese heimlichen Flugakrobaten sind aber auch äußerst wichtige Nützlinge. Als Insektenfresser leisten sie einen nicht unerheblichen Beitrag zur Bekämpfung von Stechmücken und Schadinsekten, indem jede von ihnen pro Nacht mehrere hundert der kleinen Tierchen vertilgt“, erläuterte Umweltstaatssekretär Dr. Erwin Manz bei der Übergabe der Plakette zur vom Umweltministerium Rheinland-Pfalz geförderten NABU-Aktion „Fledermäuse willkommen“ an die evangelische Kirchengemeinde Bad Kreuznach.

Der Fledermausschutz – nicht zuletzt durch den NABU - hat in Rheinland-Pfalz in den vergangenen Jahrzehnten wesentlich zur Erholung der bedrohten Bestände der 21 heimischen Arten beigetragen. Das Projekt „Fledermäuse willkommen“ hilft Fledermausquartiere zu sichern und die Bevölkerung über Fledermäuse zu informieren. Die Tiere, die sonst heimlich und still leben, sollen mit ihrer faszinierenden Ökologie für alle erlebbar werden.

„In den drei Kirchen der evangelischen Kirchengemeinde Bad Kreuznach finden Fledermäuse einen offenen, für sie geeigneten Lebensraum. Das ist sehr wertvoll und keine Selbstverständlichkeit in einer Zeit, wo viele Fledermausquartiere im Zug von Sanierungsmaßnahmen für immer verschwinden“, betont der Fledermausschützer Wolfgang Brüning vom NABU Bad Kreuznach und Umgebung. Wie Pfarrer Dr. Claus Clausen berichtete, gibt es in der Gemeinde einen sehr aktiven Umweltausschuss, der sich neben vielen anderen Themen auch um die Belange der Fledermäuse kümmert: „Vor einem Jahr haben wir uns als Kirchengemeinde eine Umweltrichtlinie verpasst. Wir treten dafür ein, dass alle heute und in Zukunft an dem Geschenk der Schöpfung teilhaben können.“

Im Einzelnen stellt sich die Situation der Fledermäuse zurzeit wie folgt dar:

- In einem Nebengebäude der Johanneskirche haben sich schon vor einiger Zeit Zwergfledermäuse angesiedelt. Dabei dürfte es sich um eine aus mindestens 20 Tieren bestehende Wochenstubenkolonie handeln, also Fledermausweibchen, die dort ihre Jungen aufziehen.
- Auf dem riesigen, zweistöckigen Dachboden der alten Pauluskirche fliegen Graue Langohren ein und aus und schlafen tagsüber gut versteckt in den Ritzen zwischen den Dachbalken.
- Und auch an der Markuskirche sind Fledermäuse heimisch, vermutlich ebenfalls Zwergfledermäuse.

„Die evangelische Kirchengemeinde Bad Kreuznach erfüllt mit ihrem Engagement für die Fledermaus-Populationen eine wichtige ökologische Funktion. Sie trägt damit zum Natur- und Artenschutz, aber auch zur Bewahrung der Schöpfung und des ökologischen Gleichgewichts bei“, so Staatssekretär Manz abschließend.

Fledermausschützer des NABU Bad Kreuznach und Umgebung werden in den kommenden Jahren die Entwicklung der Fledermauspopulationen an den drei Kirchen weiter beobachten. Dabei könnten bei Interesse auch Gemeindemitglieder einbezogen werden. Haben Sie Interesse? Dann melden Sie sich per Mail an

info@NABU-Rheinhessen.de

Rainer Michalski